1904 eröffnet die "geschlossene Station für unruhige Frauen". Parterre gibt es einen großen Wachsaal mit 12 bis 14 Betten für unruhige Kranke unter ständiger Beobachtung sowie 13 Einzelzimmer, 4 Tagesräume und 2 Veranden. Zudem ein Sprechzimmer und einen Raum mit mehreren Badewannen zur Dauerbadbehandlung. Oben sind zwei kleinere Schlafräume, weitere Einzelzimmer, Waschräume und zwei Schwesternzimmer.
Eine Schwester berichtet über ihre Arbeit in der Zeit um 1930:
"Haus 3 war die schlimmste Station, da waren Patientinnen, die wirklich nicht mehr ansprechbar waren. Da gab es Zupfstuben und Nähstuben. Zupfstuben waren für die, die gar nichts mehr konnten. Die zupften dann Stoffreste auseinander.
Die sehr unruhigen Patientinnen kamen in Kastenbetten, das waren hohe gepolsterte Betten, damit sie sich nicht wehtaten. In diesem Haus gab es nur Aluminiumschalen und Löffel. Die Töpfe flogen einem ja oft mit dem Essen an den Kopf. Da wurde man getreten und gespuckt, das mußte man sich alles gefallen lassen."
1977 ziehen die Patientinnen in die Klinik Sebaldsbrück. Das Gebäude wird saniert und umgebaut, der Wachsaal in mehrere Zweibettzimmer aufgeteilt.
Räume für die Bewegungs- und Beschäftigungstherapie werden eingerichtet.
Noch bis Ende der 1990er Jahre gibt es hier eine geschlossene Langzeitstation für weibliche Patienten.
Heute ist das Haus Teil der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie.